"Im Fach Mathematik lernen die Schüler am wenigsten" - und nehmen gleichzeitig am meisten Nachhilfe in Anspruch. So etwa fasst die SZ im Frühjahr 2016 eine einschlägige Studie der Bertelsmann-Stiftung zusammen.
Im internationalen Vergleich erreicht der deutsche Mathematikunterricht nur mittlere Ränge. Gymnasien schneiden am besten ab, die anderen Schularten fallen demgegenüber deutlich zurück. So klingt es aus den verschiedenen PISA-Tests. Vor allem bei Mädchen ist Mathe oft unbeliebt.
Aber auch insgesamt sind mathematische Grundkenntnisse bei Azubis und Studienanfängern zu gering und zu wenig zeitgemäß. Das meinen Handwerk, Industrie und Hochschulen.
Schwierigkeiten begleiten den Mathematikunterricht seit jeher. Man hat sich daran gewöhnt und es funktioniert auch irgendwie. "Schwache Reformdynamik" stellt der PISA-Test 2016 fest.
Dieses Buch gibt sich damit nicht zufrieden und geht einen anderen Weg. Es betrachtet den deutschen Mathematikunterricht der Sekundarstufen im Wandel der Zeit, im Blick auf andere Schulfächer und andere Länder. Dabei zeigt sich seine Besonderheit sowie eine Fülle wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Konzepte und Konflikte, pädagogischer Erfolge und Misserfolge.
Eine mächtige und problematische Tradition des Unterrichts wird auf einmal erkennbar, die ganz offensichtlich Stagnation fördert. Aber genauso zeigen sich Kräfte und Erfahrungen, die Wege zur erfolgreichen Innovation eröffnen.
So entstehen die Umrisse einer modernen Netzdidaktik, die auf dem Diskurs ruht - nicht nur im Klassenzimmer, sondern im aktuellen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenhang überhaupt.
Zeitlos mag mathematische Erkenntnis sein. Unterricht ist immer unterwegs, am besten mit Kompass.
120 Seiten, DIN A4, ISBN 978-3-943792-12-6
Bestell-Nr. 10710
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